Ertragswertverfahren

Kapitalanlagen mit dem Ertragswertverfahren professionell in Dresden bewerten lassen

Bei der Erstellung eines Verkehrswertgutachtens für Immobilien greifen unsere Sachverständigen je nach Art der Immobilie auf eines von drei anerkannten Bewertungsverfahren zurück, darunter das Ertragswertverfahren. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Objekte, die Einkommen generieren, wie Mietwohnungen und Gewerbeimmobilien. Erfahren Sie mehr darüber, wann das Ertragswertverfahren zum Einsatz kommt, welche Faktoren den Ertragswert einer Immobilie beeinflussen und was dabei allgemein zu beachten ist. Lesen Sie weiter, um einen umfassenden Einblick in die Anwendung des Ertragswertverfahrens bei uns in Dresden zu erhalten.

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Was ist das Ertragswertverfahren?

Das Ertragswertverfahren ist neben dem Vergleichswertverfahren und dem Sachwertverfahren eines der drei standardisierten Verfahren zur Bewertung von Immobilien. Es dient der Ermittlung des Wertes einer Immobilie durch die Kapitalisierung der zukünftig zu erwartenden Erträge, wie Miete oder Pacht, die markt- und ortsüblich erzielt werden können. Bei diesem Verfahren werden die erwarteten Nettoerträge über die Restnutzungsdauer der Immobilie kapitalisiert und um einen Risikofaktor angepasst, um den Ertragswert zu berechnen. Die genauen Vorgaben zur Anwendung des Ertragswertverfahrens sowie die zu berücksichtigenden Faktoren und Risikozuschläge sind in der Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) festgelegt.

Wann wird das Ertragswertverfahren angewendet?

Das Ertragswertverfahren wird vorzugsweise zur Bewertung von Immobilien herangezogen, die Erträge generieren und somit eine Rendite erwirtschaften. Es findet Anwendung bei:

  • Mehrfamilienhäusern
  • Mietwohnungen
  • Gewerbeimmobilien
  • Immobilien mit gemischter Nutzung aus Wohn- und Gewerberäumen

Dieses Verfahren ist nützlich, wenn andere Bewertungsmethoden, wie das Sachwert- oder Vergleichswertverfahren, nicht geeignet oder ausreichend sind. Auch in der Unternehmensbewertung und bei der Bewertung von Immobilien mit gemischten Nutzungsarten ist das Ertragswertverfahren oft die Methode der Wahl.

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Vorteile des Ertragswertverfahrens

Das Ertragswertverfahren ist vorteilhaft für die Bewertung von Anlageimmobilien, weil es nicht ausschließlich auf tatsächliche Einnahmen, sondern auf marktübliche Mieten abstellt. Diese Methode ermöglicht eine realitätsnahe Bewertung, indem sie eine flexible Berücksichtigung von Einnahmen und Ausgaben erlaubt. Im Gegensatz zu den Sachwert- und Vergleichswertverfahren, die in vielen Fällen an ihre Grenzen stoßen, bietet das Ertragswertverfahren einen umfassenden Spielraum, der präzise Wertermittlungen ermöglicht und sehr praxisorientiert ist.

Nachteile des Ertragswertverfahrens

Ein grundlegender Nachteil des Ertragswertverfahrens ist seine Abhängigkeit von den Marktbedingungen, insbesondere von den Schwankungen der Mieteinnahmen. Während die Berücksichtigung des marktüblichen Mietzinses in vielen Fällen als Vorteil gesehen wird, kann dies auch problematisch sein, wenn tatsächliche Mieteinnahmen steigen, fallen oder komplett ausbleiben, da diese nicht in die Bewertung einfließen.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die starke Abhängigkeit des ermittelten Verkehrswerts vom lokalen Liegenschaftszins, der nicht in allen Gemeinden verfügbar ist. Dies kann die Genauigkeit der Bewertung beeinträchtigen.

Was bedeuten Overrent und Underrent?

Besondere Herausforderungen stellen die Phänomene Overrent und Underrent dar. Diese Begriffe beschreiben Situationen, in denen die tatsächlichen Mieteinnahmen über oder unter dem Marktstandard liegen. Bei Underrent wird der potenzielle Ertragswert, der durch eine Anpassung der Mieten auf das marktübliche Niveau erreichbar wäre, nicht realisiert, während bei Overrent der Gutachter von einem möglicherweise nicht nachhaltigen Mieteinkommen ausgeht. Beide Fälle können zu Verzerrungen in der Bewertung führen.

Um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, setzen erfahrene Sachverständige oft auf eine Kombination von Bewertungsverfahren, indem sie je nach Bedarf das Vergleichswert- oder Sachwertverfahren als Ergänzung heranziehen.

Gut zu wissen:

Alle unserer Immobiliengutachter & Sachverständigen erfüllen die notwendigen Qualifikationen, um das Ertragswertverfahren im Rahmen eines Verkehrswertgutachtens durchführen zu können. Wir besprechen gerne mit Ihnen am Telefon, was für Sie am besten geeignet ist.

Einflussfaktoren auf den Ertragswert

Das Ertragswertverfahren zählt zu den anspruchsvollsten Methoden zur Bewertung von Immobilien und berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren, die den Wert einer Immobilie maßgeblich bestimmen. Diese umfassen:

  • Bodenwert: Dies ist der Wert des unbebauten Grundstücks.
  • Liegenschaftszins: Der marktübliche Zinssatz, der auf das jeweilige Immobilienobjekt angewendet wird.
  • Mieteinnahmen: Die jährlich erzielten oder erzielbaren Mieteinnahmen aus der Immobilie.
  • Bewirtschaftungskosten: Die Kosten, die jährlich für die Unterhaltung und Verwaltung der Immobilie anfallen.
  • Baulicher Zustand: Der physische Zustand der Immobilie, einschließlich Alter, Ausstattung und notwendiger Instandhaltung.

Ein wesentlicher Aspekt in der Berechnung ist der sogenannte Vervielfältiger, der bestimmt, wie lange es dauert, bis die Anschaffungskosten der Immobilie durch die Mieteinnahmen amortisiert sind. Individuelle Zu- und Abschläge, die den Besonderheiten der jeweiligen Immobilie Rechnung tragen, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der endgültigen Wertermittlung.

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Immobilienbewertung nach Ertragswertverfahren dresden

Ertragswert berechnen: Schritt für Schritt

Wichtig zu verstehen:

Die nachfolgende Erläuterung zeigt die grundlegende Vorgehensweise des Ertragswertverfahrens in vereinfachter Form. Dieses Beispiel dient der Veranschaulichung; die tatsächliche Berechnung kann je nach Einzelfall komplexer sein und einige Schritte können variieren.

Schritt 1: Bodenwert

Der Bodenwert basiert auf dem aktuellen Bodenrichtwert, der amtliche Wert pro Quadratmeter Grundstücksfläche, der von Gutachterausschüssen bereitgestellt wird. Beispielsweise könnte für ein Grundstück von 80 Quadratmetern bei einem Bodenrichtwert von 650 Euro folgender Bodenwert ermittelt werden:

  • 650 Euro × 80 qm = 52.000 Euro

Schritt 2: Jahresrohertrag

Für die Berechnung des Rohertrags wird der marktgerechte Mietzins verwendet, nicht die tatsächliche Miete. Nehmen wir an, der ortsübliche Mietpreis liegt bei 11 Euro pro Quadratmeter, während die aktuelle Miete 10 Euro beträgt. Der Jahresrohertrag wird dann wie folgt berechnet:

  • 80 qm × 11 Euro × 12 Monate = 10.560 Euro

Schritt 3: Jahresreinertrag

Von diesem Rohertrag werden die nicht umlagefähigen Bewirtschaftungskosten abgezogen, um den Jahresreinertrag zu ermitteln. Wenn diese Kosten beispielsweise 2.100 Euro betragen, sieht die Rechnung so aus:

  • 10.560 Euro - 2.100 Euro = 8.460 Euro

Schritt 4: Bodenwertverzinsung

Der Bodenwert wird mit dem lokalen Liegenschaftszins multipliziert, um die Bodenwertverzinsung zu berechnen. Bei einem Zinssatz von 5 Prozent ergibt sich:

  • 52.000 Euro × 0,05 = 2.600 Euro

Schritt 5: Gebäudeertragswert

Vom Jahresreinertrag wird die Bodenwertverzinsung abgezogen, und der resultierende Betrag wird mit einem Vervielfältiger multipliziert, der die Restnutzungsdauer und den Liegenschaftszins reflektiert:

  • (8.460 Euro - 2.600 Euro) × 15,37 = 90.068 Euro

Schritt 6: Vorläufiger Ertragswert

Der Bodenwert und der Gebäudeertragswert werden addiert, um den vorläufigen Ertragswert zu bestimmen:

  • 52.000 Euro + 90.068 Euro = 142.068 Euro

Schritt 7: Endgültiger Ertragswert

Individuelle Faktoren wie Baumängel oder rechtliche Einschränkungen werden durch Zu- und Abschläge berücksichtigt, um den endgültigen Ertragswert festzulegen.

Schritt 8: Verkehrswert auf Grundlage des Ertragswerts

Der endgültige Ertragswert dient als Basis für die Ermittlung des Verkehrswerts im Rahmen eines Verkehrswertgutachtens. Besondere Eigenschaften der Immobilie, die den Wert beeinflussen können, werden dabei genau bewertet und durch den Gutachter begründet.

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